Nichts hat die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Jahren so geprägt wie die Ablösung und Verdrängung von traditionellen Geschäftsmodellen, Produkten, Technologien oder Dienstleistungen durch innovative Erneuerungen.
Im Zuge dieser „Disruption“ erkennen immer mehr Unternehmen, dass die hierdurch bedingten Innovationen vor allem außerhalb der eigenen Ressourcen entstehen, diese aber sogleich und so früh wie möglich für die eigene unternehmensstrategische Ausrichtung genutzt werden sollten.
Wagniskapital für einfacheren Markteintritt
Corporate Venture Capital beschreibt das Wagniskapital, das die Unternehmen einsetzen, um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können. Aus strategischen Gesichtspunkten geht es den Unternehmen bei dem Einsatz von Corporate Venture Capital vor allem darum, einen „easy entry“ zu neuen technologischen Entwicklungen und in neue Märkte zu finden, um durch den hierdurch angestrebten „output“ die (langfristigen) Ziele des Unternehmens zu fördern.
Corporate Venture Capital-Investoren können so im Ergebnis durch die Kooperation mit jungen Unternehmen vergleichsweise einfach und schnell die Entwicklung und Erweiterung ihrer Produktpalette fördern. Darüber hinaus können Investoren ihre Außendarstellung durch die Beteiligung an einem Start-up gezielt neu ausrichten und aufwerten, indem sie in Gründergeist und in Ideen von morgen investieren und sich damit als kraftvoll und innovativ darstellen. Insgesamt lässt sich aus den Reibungspunkten, die zwangsläufig durch die Kooperation zwischen der Old und New Economy entstehen, ein hervorragender Mehrwert für die zukünftige Entwicklung des jeweiligen Investors schaffen.
Fazit –Interessante Option für die eigene strategische Ausrichtung
Da viele Unternehmen schon längst den Wettbewerb neuer, teils völlig branchenfremder Firmen spüren, stellt Corporate Venture Capital somit eine interessante Option dar, mit der sie sich für ihre zukünftige strategische Ausrichtung zwangsläufig auseinandersetzen sollten. Hierauf können und müssen sich die Unternehmen durch die Auswahl der richtigen Kooperationsmodelle und Investitionsarten einstellen.
Dieser Beitrag ist erstmals erschienen in: BVK Kurier 2019, S. 14, 4. Juni 2019
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