Alternative Investments sind mittlerweile ein wichtiger Baustein im Portfolio institutioneller Investoren. Vor allem Versicherungen haben hier in den vergangenen Jahren stark investiert, auch um im herausfordernden makroökomischen Umfeld stabile Kapitalerträge zu erzielen. Mit seiner jüngsten Studie nimmt der BAI diese Herausforderungen genauer ins Visier und zeigt auf, welche Faktoren die strategische Asset-Allokation derzeit besonders beeinflussen.
So sind u.a. die Themen Energiewende und Zinsniveau für Versicherungsunternehmen ein Anlass, insbesondere Infrastruktur- und Corporate Private Debt-Investments einzugehen. Negativ zum Tragen komme laut Studienergebnissen derzeit zwar der so genannte Denominator-Effekt, der immer dann auftritt, wenn der Wert eines Portfolios aufgrund starker Verluste in einzelnen Anlageklassen wie etwa Aktieninvestments sinkt, und die Private-Equity-Anlagen bei vorgegebenem Anteil an den Gesamtanlagen nicht ohne Weiteres erhöht werden können. Die Mehrheit der in der Studie befragten Unternehmen geht aber davon aus, dass dieser Effekt sich nur kurzfristig auswirken werde und keine nennenswerten Folgen für die langfristige Anlageplanung habe.
BAI-Geschäftsführer Frank Dornseifer nimmt die Studienergebnisse daher zum Anlass, auf eine andere potenzielle „Gefahr“ für die Alternative Investments aufmerksam zu machen: „Versicherungsunternehmen gehören mittlerweile zur größten Investorengruppe bei Alternative Investments und sie halten diesem Segment weiter die Treue. Politik und Regulatoren sollten dies zum Anlass nehmen, die Regulatorik weiter zu verbessern, insbesondere effizienter auszugestalten. Zu granulare Durchschau- oder Reportingpflichten gerade bei Fondsanlagen erschweren Versicherern die Finanzierung der nachhaltigen und digitalen Transformation, die jetzt oberste Priorität haben sollte. Alarmierend ist die geringe Allokation im Bereich Venture Capital, die eine größere Bedeutung haben muss. Hier fehlen aber z.B. Impulse im Zukunftsfinanzierungsgesetz oder im Wachstumschancengesetz.”