Seit der Neufassung des § 50d Abs. 3 EStG am 09.06.2021 brachte die Inanspruchnahme von Quellensteuervergünstigungen in der Praxis erhebliche Herausforderungen mit sich. Eine erfreuliche Entwicklung für im Ausland ansässige Dividendenempfänger deutscher Kapitalgesellschaften sowie für die Kapitalgesellschaften selbst sorgt nun jedoch für Erleichterung. Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) hat die Anforderungen an die persönliche Entlastungsberechtigung in einem aktualisierten Merkblatt vom 17.03.2025 neu definiert. In Abstimmung mit dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) wurde klargestellt, dass die persönliche Entlastungsberechtigung auch dann als erfüllt gilt, wenn die hinter der Antragstellerin stehenden Personen im Falle eines Direktbezugs der Dividenden ebenfalls eine Entlastung erhalten würden – unabhängig von der konkreten Rechtsgrundlage. Diese Anpassung stellt eine positive Entwicklung für internationale Beteiligungsstrukturen dar und sollte eine Anwerbung von ausländischen Investoren erleichtern. mehr…
Update Aufsichtsrecht – Einflussnahme von Anlegern auf Investmentvermögen und der Entwurf des BaFin-Merkblatts
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat einen Entwurf für ein Merkblatt zur Einflussnahme von Anlegern auf Investmentvermögen veröffentlicht. Dieses Dokument soll Klarheit darüber schaffen, inwieweit Anleger Mitwirkungsrechte bei Anlageentscheidungen ausüben dürfen, ohne dass die grundsätzliche Verantwortung der Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) für die Verwaltung des Investmentvermögens beeinträchtigt wird. Der Entwurf hat bereits intensive Diskussionen ausgelöst, insbesondere unter Marktteilnehmern, die eine zu starke Einschränkung der Einflussnahmemöglichkeiten von Anlegern befürchten. Aktuell befindet sich der Entwurf noch im Konsultationsverfahren. Stellungnahmen zum Entwurf wurden von der BaFin bis zum 31. März 2025 entgegengenommen. mehr…
US-Steuereinbehalt bei LP-Sekundärtransaktionen
Wenn eine Nicht-US-Person eine Beteiligung an einem Unternehmen verkauft, das für US-Steuerzwecke als Personengesellschaft behandelt wird (z.B. ein privater Investmentfonds), kann der Käufer verpflichtet sein, einen Teil des Kaufpreises einzubehalten und an die US-Steuerbehörde abzuführen, es sei denn, der Käufer erhält entweder vom Verkäufer oder von der Personengesellschaft eine Bescheinigung, dass aufgrund einer Befreiung keine Einbehaltung erforderlich ist. Ein Käufer, der es versäumt, einen Teil des Kaufpreises einzubehalten, kann für die zugrundeliegende Steuer haftbar gemacht werden, und in einigen Fällen kann die Personengesellschaft verpflichtet sein, von künftigen Ausschüttungen an den Käufer einen Teil einzubehalten oder für die zugrundeliegende Steuer zu haften. Ein Überblick über die beiden anwendbaren Quellensteuerregelungen im Zusammenhang mit LP-Sekundärgeschäften. mehr…
Investorenschutzrechte in Private Markets
Die Verhandlungsposition von Investoren im Bereich alternativer Anlagen könnte sich durch die aktuellen Marktentwicklungen verändern. Welche Schutzrechte zugunsten von Investoren besonders wichtig sind und worauf im Rahmen der Verhandlungen geachtet werden sollte. . mehr…
Kryptowerte erneut im Visier des BMF – Darauf sollten Anleger achten
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat sein Schreiben zur Besteuerung von Kryptowerten aus dem Jahr 2022 überarbeitet und am 6. März 2025 neu gefasst veröffentlicht. Die materiell-rechtliche Bewertung der meisten Sachverhalte hat sich nicht geändert – dafür zieht die Finanzverwaltung verfahrensrechtlich die Schrauben an. mehr…
Tax Compliance – Aktuelles zum Verspätungszuschlag bei Feststellungserklärungen
Die Vorschrift des § 152 AO wurde vor einigen Jahren durch das Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens vom 18.07.2016 (StModernG) umfassend reformiert. Seitdem wurden zahlreiche Streitfragen vor den Finanzgerichten und dem BFH zur Klärung gebracht. In der Praxis war zu beobachten, dass Finanzämter die Festsetzung der Verspätungszuschläge für Erklärungen zur gesonderten und einheitlichen Feststellung von Besteuerungsgrundlagen in Erwartung weiterer gerichtlicher oder gesetzgeberischer Entscheidungen aufgeschoben haben. Durch das JStG 2024 wurde § 152 AO erneut angepasst. Diese Anpassung sollte zwar die Festsetzung der Verspätungszuschläge insbesondere auch für Feststellungserklärungen erleichtern, könnte jedoch die Rechtsposition der Steuerpflichtigen in bestimmten Fällen beeinträchtigen. mehr…
Ablösezahlung an Nießbraucher steuerfrei – BFH bestätigt strengen Einheitlichkeitsgrundsatz
Der Bundesfinanzhof (BFH) hat sich mit Urteil vom 20.09.2024 (IX R 5/24) mit der steuerlichen Behandlung der entgeltlichen Ablösung eines Nießbrauchs an GmbH-Geschäftsanteilen befasst und dabei das vorinstanzliche Urteil des FG Nürnberg vom 29.09.2023 (7 K 1029/21) aufgehoben. Die Urteilsgründe geben dabei insbesondere Aufschluss über die Sichtweise des BFH zum Verhältnis von wirtschaftlichem Eigentum und Einkünftezurechnung bei GmbH-Geschäftsanteilen. Daher geht die Bedeutung des Urteils weit über den entschiedenen Einzelfall hinaus. mehr…
M&A-Trends 2025 – Aktivistische Investoren auf dem Vormarsch
Niedrige Bewertungen deutscher Unternehmen machen diese zum Ziel aktivistischer Investoren, derzeit vor allem aus den USA. Dabei ist jedoch ein Strategiewechsel erkennbar. Übten viele Investoren bislang öffentlichen Druck auf die Zielunternehmen aus, setzen sie nun eher auf Verhandlungen hinter geschlossenen Türen. . mehr…
Private Markets 2025 – Ausbau bei Private Wealth beschleunigt sich
Das Jahr 2025 zeichnet sich als entscheidendes Jahr für die Demokratisierung der Private Markets ab, in dem der DACH-Raum eine signifikante Verschiebung in der Personallandschaft erlebt. . mehr…
Übertragung von Wohnungsunternehmen – Ein steuerliches Risiko?
Die Übertragung von sog. Wohnungsunternehmen ist in der Beratungspraxis ein immer wieder relevantes Thema. Dies liegt insbesondere daran, dass die für Zwecke der Erbschaft- und Schenkungsteuer im Privat- und Betriebsvermögen gehaltenen Grundstücke grundsätzlich keinen umfassenden Steuerbefreiungen unterliegen. Werden allerdings gewisse Voraussetzungen für ein sog. Wohnungsunternehmen erfüllt, kann die Übertragung von Anteilen an diesem Unternehmen vollständig steuerfrei sein. Die Voraussetzungen für das Vorliegen eines Wohnungsunternehmens werden in der Praxis, Literatur und Rechtsprechung immer wieder diskutiert – so auch zuletzt in einem Urteil vom FG Münster (vom 10.10.2024 – 3 K 751/22 F), in dem die Grundstücke einer Wohnungsvermietungsgesellschaft als schädliches (bzw. steuerpflichtiges) Verwaltungsvermögen eingestuft wurden. mehr…
Geänderte Anlageverordnung in Kraft – Mehr Spielraum für Alternative Investments
Zum 7. Februar 2025 tritt die Achte Verordnung zur Änderung von Verordnungen nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz in Kraft, die unter anderem Änderungen der Anlageverordnung (AnlV) bewirkt. Die geänderte AnlV sieht nunmehr die Einführung einer eigenen Infrastrukturquote, eine Erweiterung der Risikokapitalanlagenquote und weitergehende Nutzung der Öffnungsklausel im Rahmen der Anlageverordnung (AnlV) vor. Was das für die Kapitalanlagen von in den Anwendungsbereich der AnlV fallenden Versicherungsunternehmen bedeutet, lesen Sie hier. mehr…
Unentgeltliche Übertragung von Beteiligungen an Führungskräfte als Teil der Unternehmensnachfolge
Jedes Familienunternehmen kann auf Dauer nur durch Nachfolgen bestehen. Das gilt für Mitarbeiter, Produkte und auch für Gesellschafter. Während auf Gesellschafterebene traditionell die familieninterne Nachfolge im Vordergrund steht, gewinnt zunehmend auch die Einbindung langjähriger Führungskräfte an Bedeutung. Die Beteiligung von Führungskräften an der Gesellschaft kann nicht nur eine Lösung für Nachfolgeprobleme bieten, sondern auch zur langfristigen Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beitragen. mehr…
Verdeckte Gewinnausschüttung – BFH entscheidet zur Besteuerung von Ferienimmobilien
In vielen Fällen werden Ferienhäuser und andere selbst genutzte Immobilien nicht direkt gehalten, sondern über eine Kapitalgesellschaft. Dies ist insbesondere im bei den Deutschen sehr beliebten Spanien der Fall, aber auch in vielen anderen Regionen der Welt, wie den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai) oder Südafrika. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat allerdings bereits 2013 in einer viel beachteten Entscheidung ausgeführt, dass die unentgeltliche oder verbilligte private Nutzung der Immobilie durch die Gesellschafter eine sogenannte verdeckte Gewinnausschüttung (vGA) darstellt, die bei den Gesellschaftern zu in Deutschland steuerpflichtigen Einkünften aus Kapitalvermögen führt. In einer neuen Entscheidung vom 1. Oktober 2024 hat der BFH diese Rechtsauffassung noch einmal bestätigt und konkretisiert, wann von einer vGA auszugehen und wie diese zu bewerten ist. mehr…
Carried Interest aus US-Fonds – Kein „gewerblicher Gewinn“ i.S.v. Art. 7 DBA-USA
Das FG Schleswig-Holstein hat entschieden, dass der Carried Interest aus vermögensverwaltenden US-Fonds keine „gewerblichen Gewinne“ i.S. von Art. 7 DBA-USA darstelle. Somit könne der Carried Interest nur in Deutschland besteuert werden, soweit er an eine in Deutschland ansässige Person gezahlt wird. Das betrifft all jene Carry-Berechtigten, die mit ihrem Carried Interest auch im Ausland besteuert werden und ist insbesondere vor dem Hintergrund der möglichen Änderung der Besteuerung des Carried Interest im Vereinigten Königreich relevant. . mehr…
Impact Investing – Notwendige Kriterien und regulatorische Entwicklungen
Der Markt für alternative Investments eignet sich besonders gut für Impact-Investitionen. Diese These und viele weitere Einblicke in das Thema Impact Investing bietet ein gemeinsam vom BAI (Bundesverband Alternative Investments e.V.) und der BIII (Bundesinitiative Impact Investing e.V.) veröffentlichtes Positionspapier. In einer neuen Folge unserer Podcast-Reihe „PE Talk“ diskutiert Funds-Expertin Katharina Hammer mit zwei der Autoren, Dr. Julian Frede (Co-Founder und Geschäftsführer evolutiq Impact Advisory) und Heike Schmitz (Partnerin Herbert Smith Freehills), die notwendigen Kriterien für Impact Investing sowie die aktuellen regulatorischen Entwicklungen. mehr…