
Als Parameter für den Vergleich wurden verschiedene Finanzkennzahlen, wie beispielsweise Umsatz, Beschäftigungsentwicklung, Ertragslage sowie Finanzstruktur und Liquidität, aus Datenbanken herangezogen und analysiert. Ausgangspunkt der Auswertung sind Unternehmen, an denen sich zwischen 2014 und 2016 Beteiligungsgesellschaften durch Mehrheits- oder Minderheitstransaktionen beteiligt haben. Für die Analyse wurden die Jahresabschlusskennzahlen von 92 Portfoliounternehmen mit einer charakteristischen Kontrollgruppe verglichen. „Durch Verwendung neutraler Jahresabschlussinformationen sowie Auswahl von Unternehmen unterschiedlicher Größenklasse und verschiedener Branchen ist es uns gelungen, ein ausgewogenes Bild von der Wirkung von Beteiligungskapital auf die mittelständischen Unternehmen zu ermitteln“, so Studienleiter Dr. Jonas Löher vom IfM Bonn.
Stärkeres Umsatzwachstum und positive Beschäftigungsentwicklung
Die mit Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen verzeichnen ein deutliches Wachstum des Umsatzes und der Anzahl der Beschäftigten. Das Beschäftigungswachstum liegt in den drei Jahren nach dem Einstieg einer Beteiligungsgesellschaft mit insgesamt 13% deutlich über dem Anstieg der Vergleichsgruppe und dem allgemeinen Anstieg sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in Deutschland. Diese betrug für den Vergleichszeitraum 6,8%.
In jedem dritten beteiligungskapitalfinanzierten Unternehmen wurde die Beschäftigtenzahl im Analysezeitraum von drei Jahren nach Einstieg des Investors um 25% oder mehr erhöht. „Beteiligungskapital schafft und sichert zukunftsfeste Arbeitsplätze“, so Frank Hüther, Sprecher des Vorstands des BVK. „Unternehmen weisen nach Investoreneinstieg zudem erhöhte Investitionstätigkeiten auf. Dadurch werden Innovationen und technologischer Fortschritt vorangetrieben.“ Der Umsatz wuchs über den gesamten Betrachtungszeitraum durchschnittlich um fast 21% und damit ebenfalls stärker als in der Vergleichsgruppe (13%). Gut jedes dritte Portfoliounternehmen steigerte den Umsatz um 25% und mehr.
Zudem lag die durchschnittliche Eigenkapitalquote mit rund 29 bis 31% bei den mit Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen über der der Vergleichsunternehmen (24-28%). Die Unternehmen setzten auf Wachstum durch Investition: Bei den mit Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen stieg das Anlagevermögen in den drei Jahren nach dem Investoreneinstieg um durchschnittlich 17%, während es in der Vergleichsgruppe um 5% zurückging. Um das Wachstum und die damit einhergehenden Investitionen zu finanzieren, wurde auch vermehrt Fremdkapital in Anspruch genommen. „Angesichts der Niedrigzinssituation auf den Kapitalmärkten ist dies nicht verwunderlich“, so Hüther weiter. „Der deutsche Mittelstand nutzt die günstige Finanzierungsoption und investiert in die Zukunft.“
Die komplette Studie von BVK und IfM finden Sie hier.