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Der Private Equity Survey 2024 des unabhängigen Private Markets-Investors FCM Frederic Capital Management (FCM) mit Sitz in Düsseldorf und Luxemburg bietet eine umfassende Analyse der aktuellen Entwicklungen und Trends im Bereich Private Equity (PE). Die Umfrage beleuchtet zentrale Themen wie die erwartete Deal- und Exit-Aktivität, die bevorstehende US-Wahl, den Einfluss von Künstlicher Intelligenz sowie Co-Investments. Insgesamt haben 192 Fondsmanager an der diesjährigen Umfrage teilgenommen, der überwiegende Teil ist in Europa (51%) und Nordamerika (37%) ansässig. Die Mehrheit der Befragten ist als Managing Partner (53%) oder Managing Director (15%) in den jeweiligen Gesellschaften tätig.
Die Ergebnisse im Überblick
Bemerkenswerte 94% der befragten Fondsmanager erwarten eine deutliche Zunahme der Deal-Aktivität in den kommenden Quartalen. Als Hauptgründe werden das vorhandene Dry Powder, die Qualität des Dealflows und ein freundlicheres Finanzierungsumfeld genannt. Angesichts sinkender Inflation halten nahezu alle PE-Manager steigende Kreditkosten in den nächsten zwölf bis 18 Monaten für ein unwahrscheinliches Szenario, was die Deal-Aktivität weiter ankurbeln dürfte. Besonders im Fokus stehen dabei der Industrie- und der Gesundheitssektor, die als besonders attraktiv für neue Investitionen wahrgenommen werden. Auch die Bereiche Digitalisierung und Technologie sowie Konsumgüter werden als interessante Investitionsmöglichkeiten identifiziert.
81% der Umfrageteilnehmer rechnen mit einen Anstieg der Exit-Aktivität in den kommenden zwölf bis 18 Monaten. Die wichtigsten Gründe für bisherige Verzögerungen bei Exits von Portfoliounternehmen mit einer Haltedauer von über fünf Jahren sind laut den Fondsmanagern das unvorteilhafte Marktumfeld, ein Wachstum, das schlechter als erwartet ausfällt sowie überhöhte Einstiegsbewertungen. Trotz der Herausforderungen des vergangenen Jahres zeigen sich die Fondsmanager optimistisch, was die Exit-Möglichkeiten in naher Zukunft betrifft.
Mit Blick auf die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl im November rechnet die überwiegende Mehrheit der teilnehmenden Fondsmanager nicht mit einer gedämpften Aktivität am Private Equity-Markt.
Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Portfoliounternehmen
FCM untersucht in der Umfrage auch das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI). Hierbei wird deutlich, dass die befragten Fondsmanager kurzfristig zwar durchaus positive Effekte auf die Rentabilität ihrer Portfoliounternehmen erwarten: 47% der Befragten gehen davon aus, dass KI die Profitabilität leicht verbessern wird, während 11% eine substanzielle Verbesserung in den nächsten 24 Monaten erwarten. Dies verdeutlicht, dass KI generell das Potenzial hat, das Ertragswachstum voranzutreiben und letztlich zur Wertschöpfung von Private Equity beizutragen.
Mittel- und langfristig bestehen jedoch Unsicherheiten. 44% der Fondsmanager befürchten, dass KI das Geschäftsmodell einiger ihrer Portfoliounternehmen bedrohen könnte. Laut den Studienautoren deutet dieses Ergebnis darauf hin, dass Portfoliounternehmen KI-bedingten Geschäftsmodellrisiken ausgesetzt sind und dass Fondsmanager dies im Rahmen ihrer Investitionsentscheidung zukünftig stets mitberücksichtigen werden.
Zunehmende Relevanz von Co-Investments
Laut den Studienautoren sind Co-Investments ein wichtiger Bestandteil eines modernen Private Equity-Portfolios. Dies zeigt sich daran, dass 84% der Fondsmanager ihren bestehenden Limited Partners (LPs) generell Co-Investments anbieten. Im Vergleich zur letztjährigen Umfrage ist dies ein deutlicher Anstieg von 13 Prozentpunkten. Hauptgrund für die Befragten ist die Stärkung der Beziehung zu bestehenden LPs – sofern die hohen Anforderungen, die damit einhergehen, auch erfüllt werden. In Bezug auf die angebotenen Co-Investments gibt es keine Hinweise auf eine negative Selektion. Vielmehr weisen bestehende Co-Investments den Angaben der Fondsmanager nach tendenziell eine vergleichbare Performance wie die entsprechenden PE-Fonds auf oder übertreffen diese sogar.
Sebastian Osing, Managing Partner von FCM, betont: „Die Ergebnisse dieser Umfrage bestätigen unsere Beobachtungen aus der Praxis. Co-Investments stellen eine attraktive Investitionsgelegenheit für LPs dar, da sie eine kosteneffiziente Struktur haben und LPs die Möglichkeit geben, mittels Co-Investments ihre Gebührenbelastung bezogen auf das investierte Kapital zu verwässern.“
Dr. Sören Paleit, Director bei FCM, fügt hinzu: „Wesentliche Selektionskriterien bei der Auswahl von LPs für Co-Investments sind die Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung, ausreichende interne Ressourcen und ein erfahrenes Team. Diese Faktoren beeinflussen den Erfolg und die Effizienz des Investitionsprozesses entscheidend.“
Die vollständige Umfrage steht bei FCM Frederic Capital Management zum Download bereit.