
Die Institutional Limited Partner Association (ILPA) mit Sitz in Washington, D.C, ist der weltweit einflussreichste Verband, der sich um die Interessen institutioneller Anleger im Bereich der alternativen Anlagen kümmert. Die ILPA hat über 500 Mitglieder aus mehr als 50 Ländern, die insgesamt mehr als 2 Billionen USD an Private-Equity-Investitionen verwalten. Regelmäßig spricht die ILPA Empfehlungen aus, die für die Praxis der Strukturierung von Private-Equity-Fonds wichtig sind, zuletzt im Juni 2019 mit der Veröffentlichung der neuen „ILPA-Prinzipien 3.0“. Auch wenn sich die Arbeiten der ILPA hauptsächlich auf den US-Markt beziehen, sind Fondsmanager (GPs) und Fondsinvestoren (LPs) auch in Europa gut beraten, sich diese Empfehlungen genauer anzuschauen, denn sie werden Einfluss auf die Ausarbeitung und Verhandlung von Fondsdokumenten haben.
Im Gegensatz zu früheren Versionen ihrer Prinzipien hat die ILPA es bei der jüngsten Überarbeitung nicht bei eher allgemeinen Empfehlungen belassen, sondern konkrete Vertragsklauseln vorgeschlagen. So veröffentlichte die ILPA Ende Oktober 2019 ein erstes „Model Limited Partnership Agreement“ (kurz: Model LPA). Dieser Vertrag basiert auf den Prinzipien der ILPA und setzt diese in die Praxis um, indem er detaillierte Vertragsklauseln vorschlägt. Über den Sommer 2020 ist die Veröffentlichung einer neuen Version des Model LPA geplant, die das sogenannte „Deal-by-Deal“-Konzept abdeckt.
Wie diese Pläne konkret aussehen und welche Auswirkungen sich dadurch auch auf den europäischen Fonds-Markt ergeben, darüber sprachen Chris Hayes und Neal Prunier (beide ILPA) im Rahmen eines Video-Workshops der MUPET 2020, moderiert von P+P-Partner Tarek Mardini.
Alle Beiträge zur MUPET 2020 finden Sie in unserem MUPET-Archiv.
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ILPA Prinzipien 3.0 – Neues für die Fondsstrukturierungspraxis